Werbemacht Influencer-Marketing: So funktioniert der Milliardenmarkt

Mehr Reichweite als Hollywood-Stars und sechsstellige Beträge für Postings: Wie tickt der Markt der Influencer, welchen Einfluss haben die neuen Köpfe der Szene – und was sind die Schattenseiten der Social-Media-Werbewelt?

Düsseldorf, Frankfurt, Rom. Was haben Lego, Disney, Paypal und Hugo Boss gemeinsam? Sie alle vertrauen einem 25-Jährigen, der so schnell und viel redet, dass man kaum mitschreiben kann. Younes Zarou, der in seiner Wohnung in der Nähe von Frankfurt empfängt, ist Deutschlands erfolgreichster Tiktoker.

Auf der Videoplattform folgen ihm 54 Millionen Menschen, auf der Straße erkennen ihn seine Follower. Er hat Werbedeals mit großen Konzernen aus Deutschland und den USA. In seinen besten Monaten verdient der junge Mann sechsstellig.

Seinen beispiellosen Aufstieg zum Idol der unter 25-Jährigen schaffte Zarou allein, ohne Vertrag mit einem Plattenlabel, Rolle in einem Hollywoodstreifen oder einflussreiche Eltern. Zarou wächst mit fünf Geschwistern in Hessen auf, die Mutter arbeitet als Krankenschwester, der Vater repariert Autos in der eigenen Werkstatt.

Für seine ersten Videos Ende 2019 klaubt sich Zarou die Requisiten in der Küche des Elternhauses zusammen. Vier Jahre später ist er einer der wirkmächtigsten Akteure der Medienbranche. Mittlerweile arbeitet Zarou für einen 18-Sekunden-Clip auf Tiktok mit vier Statisten und einem Kameramann.

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Co-Autoren: Judith Henke, Sönke Iwersen, Vinzenz Neumaier

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Bonus für E-Autos: Andere Länder setzen weiter auf Kaufprämien – aber längst nicht alle

Während Deutschland den Bonus für Elektroautos streicht, glauben Frankreich, China oder die USA an die Förderung im großen Stil. Doch ganz allein steht die Bundesrepublik nicht da.

Paris, Washington, Madrid, Rom, Stockholm. Bis zu 7500 US-Dollar (knapp 6900 Euro) beträgt seit April die Steuergutschrift in den USA für den Kauf eines Elektro-Neuwagens. Mit der ehrgeizigsten E-Auto-Förderung aller Zeiten will die Regierung von Joe Biden erreichen, dass bis 2030 jeder zweite verkaufte Neuwagen elektrisch ist.

In China werden Käufer von Elektrofahrzeugen in den kommenden zwei Jahren von der Kaufsteuer befreit, die bis zu 30.000 Yuan (knapp 3900 Euro) pro Fahrzeug beträgt.

Frankreich hat seine Kaufförderung für Elektroautos Mitte Dezember neu geregelt und zahlt 5000 Euro Umweltbonus, für ärmere Haushalte sogar 7000 Euro.

Drei große Volkswirtschaften, deren Regierungen dezidiert anders vorgehen als die deutsche Bundesregierung, die über Nacht den Umweltbonus gestrichen hat. Sie verfolgen damit umweltpolitische, aber auch wirtschaftspolitische Ziele. Deutschland schwächt dagegen laut Experten durch das abrupte Ende der Förderung von Elektroautos den eigenen Standort.

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Co-Autoren: Helmut Steuer, Sandra Louven, Jakob Blume, Tanja Kuchenbecker, Martin Benninghoff, Annett Meiritz, Franz Hubik

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Siemens verkaufte Tochter nach Italien – neue Eigner melden bestes Jahr der Geschichte

Vor einem Jahr übernahm Mundys die Digitalverkehrstechnik von Siemens. Der italienischen Infrastruktur-Holding gelangen Millionendeals – und ein neuer Rekord.

Rom. Im ersten Jahr unter dem Dach der italienischen Holding Mundys ist Yunex Traffic ein Rekord gelungen: Erstmals kletterte der Umsatz der ehemaligen Siemens-Tochter über die Marke von 700 Millionen Euro. Damit war es das beste Geschäftsjahr der Geschichte. Die gut 3300 Mitarbeiter von Yunex Traffic entwickeln intelligente Verkehrssysteme und optimieren Verkehrsflüsse auf der ganzen Welt.

Im Sommer 2022 hatte Mundys, die Infrastrukturholding der Pullover-Dynastie Benetton, das Unternehmen übernommen. Knapp eine Milliarde Euro zahlten die Italiener, die damals noch unter dem alten Namen Atlantia firmierten.

Einen der größten Aufträge gewann Yunex Traffic im März dieses Jahres: In zwei Dritteln der Londoner Stadtbezirke ist die Firma künftig für die Installation und Wartung von Ampeln, digitalen Verkehrszeichen und Fahrzeugdetektoren zuständig. Das entspricht einem Geschäftsvolumen von umgerechnet mehr als 230 Millionen Euro. Jüngst gewann Yunex eine ähnliche Smart-City-Ausschreibung für Singapur.

Auch wenn das Unternehmen global tätig ist: Die vier wichtigsten Länder waren bislang Deutschland, Großbritannien, die USA und Österreich. Im kommenden Jahr wird Yunex nun auch erstmals auf dem italienischen Markt starten, wie das Handelsblatt erfahren hat.

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Elon Musk polarisiert bei rechtem Gipfel in Rom: „Macht mehr Italiener!“

Vor Italiens rechtsnationaler Regierungschefin Giorgia Meloni spricht der Unternehmer über seine Lieblingsthemen: illegale Migration, den „woken“ Disney-Konzern und die zu geringe Geburtenrate.

Rom. Mit 40 Minuten Verspätung betritt der Stargast aus Texas die Bühne, auf den Schultern sitzt sein Sohn. Neuneinhalb Stunden ist Elon Musk im Privatjet von Austin nach Rom geflogen, um beim Atreju-Festival dabei zu sein – dem größten Treffen der italienischen Rechten. Auf der blauen Wand hinter dem Tech-Milliardär steht: „Willkommen zurück, italienischer Stolz.“

„Es ist wichtig, Kinder zu haben“, sagt Musk in dem Zelt, das neben der Engelsburg aufgebaut ist – in Sichtweite des Vatikans. In wenigen Generationen werde die Bevölkerung zusammenschrumpfen. Man könne sich nicht abhängig machen von Einwanderung. „Wir wollen nicht, dass Japan oder Italien als Kultur verschwinden“, sagt Musk. Italien, das seien die Menschen aus Italien. Applaus brandet auf. Es ist genau jener nationale Sound, den das rechte Bündnis in Rom gern selbst von sich gibt.

Kein Wunder, dass am Samstag auch Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni den Ausführungen Musks aufmerksam lauscht. Sie sitzt in der ersten Reihe neben mehreren von ihren Ministern, dazu Albaniens Premier Edi Rama, der mit ihr jüngst ein umstrittenes Flüchtlingsabkommen getroffen hat.

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