Millionen-Hype um NFTs: Warum Galerien an digitale Kunst auf der Blockchain glauben

Immer mehr Galerien entdecken digitale Kunst als Geschäftsmodell. Sie glauben, dass NFTs nur ein weiterer Ausspielweg für Künstler sind – und vermischen sie mit physischen Werken.

Berlin. Justin Aversano ist ein Rockstar in der digitalen Kunstszene. Auf einen Schlag berühmt machten den Amerikaner seine „Twin Flames“, 100 Fotos von Zwillingen, die er als NFTs verkaufte, als digitale Eigentumszertifikate auf der Blockchain. Um 900 Euro lag vor zwei Jahren der Verkaufspreis pro Stück. Eines der Motive wurde später für 1,1 Millionen Dollar bei Christie’s versteigert. Wer heute auf dem NFT-Zweitmarkt Opensea eines der „Twin Flames“ kaufen will, muss mindestens 55 Ether bezahlen – beim heutigen Wert der Kryptowährung sind das rund 93.000 Euro.

Vor zwei Jahren begann der millionenschwere Hype um NFTs, befeuert durch Affen-Bildchen des Bored Ape Yacht Club und der pixeligen Crypto-Punks, die als Eintrittskarte in eine exklusive Sammlergemeinschaft gelten. Dann kam im Sommer 2022 der „Kryptowinter“: Die Kryptokurse brachen ein, die Zahl der NFT-Verkäufe ging zurück, viele Projekte verloren drastisch an Wert. Trotzdem ist der Markt für digitale Kunst nicht tot.

Museen wie das LACMA in Los Angeles oder das Centre Pompidou in Paris nehmen NFTs in ihre Ausstellungen auf. Jede Woche werden Tausende neue Kunst-Unikate gemintet, also auf der Blockchain erstellt. Einige Galerien haben das digitale Geschäft längst für sich entdeckt und vermischen es mit physischer Kunst – vor allem in Berlin.

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