Das Kinoepos beleuchtet eine Mode-Dynastie, die ihre Macht längst verloren hat. Die heutigen Gucci-Manager arbeiteten stillschweigend mit den Filmemachern zusammen.
Florenz. Guccis Flagship-Store in Florenz liegt in einer echten Luxusgasse: links Prada, rechts Armani, gegenüber ein wuchtiger Palazzo, in dem der Amerikaner Jeff Koons gerade Edelstahlkunstwerke präsentiert, die wie riesige Ballons aussehen. Auch bei Gucci geht es schillernd bunt zu – und mitunter aufgeblasen: neongrünes Fell im Schaufenster, rosa Teppich auf dem Boden, roter Samt an der Wand.
Die „Client Advisor“, wie die Verkäufer hier heißen, servieren Espresso und Wasser und können zu jedem Kleidungsstück eine Geschichte erzählen: über den Ursprung, die Besonderheiten von Stoff und Leder. Sie versuchen sogar dem Handelsblatt-Korrespondenten den Kinderschal mit Doppel-G-Logo für 350 Euro schmackhaft zu machen.
Über das Hollywood-Drama „House of Gucci“, das weltweit schon Millionen von Kinozuschauern gesehen haben und das am Donnerstag endlich auch in Italien angelaufen ist, wollen sie hier aber nicht reden. Aus Werbegründen brauche man das Werk jedenfalls nicht: „Gucci ist so oder so weltweit bekannt“, meint ein Mitarbeiter. Und so überwiegt eher die Sorge, dass der Film einen schlechten Beigeschmack hinterlassen könnte.
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