Den Unternehmer und den Ex-Formel-1-Weltmeister eint eine Eigenschaft: Resilienz. In Zeiten der Coronakrise ist sie für Manager und Mitarbeiter wichtig wie nie.
Düsseldorf. Anfang der Zweitausenderjahre stand Frank Thelen vor dem Nichts: Der Unternehmer hatte Kreditschulden bei der Bank, musste Mitarbeiter entlassen, für seine Firma Twisd Insolvenz anmelden. Er ritt damals auf der IT- und Softwarewelle, wollte sein Unternehmen an die Börse bringen. Doch dann platzte die Dotcom-Blase – und mit ihr Thelens Lebensplan.
„Mir wurde schlagartig klar: Ich werde wahrscheinlich keine Frau bekommen, ich werde auf gar keinen Fall noch mal gründen, ich bin mit meinem Leben komplett gescheitert“, erzählt der heute der heute 44-Jährige im Podcast Handelsblatt Disrupt.
Thelen wusste nicht mehr, wie es weitergehen sollte. Er hatte sich nie um Geld geschert, erzählt er, aber nun konnte er sich nicht einmal einen gebrauchten Golf kaufen. Das Allerschlimmste für ihn: Zu einem Zeitpunkt, wo er seine Eltern längst hätte unterstützen sollen, zog er wieder ins Hotel Mama ein. „Darf ich mit euch essen?“ – nicht mal für Lebensmittel hatte er Geld.
So schlimm die Niederlage auch war: Heute ist Thelen einer der bekanntesten deutschen Tech-Investoren, Seriengründer und bei Unternehmern gefragter Experte. Er steckte vor allem in der Frühphase Geld in erfolgreiche Start-ups wie das Flugtaxi-Unternehmen Lilium oder die Mobilitäts-App Mytaxi (heute: Free Now).
Thelens größte Niederlage mag 20 Jahre her sein. In der Coronakrise ist das Beispiel dennoch aktueller denn je. Überall in der Republik haben Gründer existenzielle Ängste. Selbst Firmen, die über Dekaden erfolgreich waren, stehen vor dem Aus. Zigtausende Menschen sind in Kurzarbeit und können Kredite nicht mehr bedienen, wieder andere fühlen sich einsam im Homeoffice.
Hinzu kommen Sorgen, ob Freunde und Angehörige dem Virus zum Opfer fallen werden. „Es ist ein Ausmaß erreicht, das viele Menschen an ihre Grenzen bringt“, sagt der Neurowissenschaftler Raffael Kalisch vom Leibnitz-Institut für Resilienzforschung in Mainz.
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Co-Autor: Michael Scheppe