Jahrzehntelang war Matteo Messina Denaro, Boss des Cosa-Nostra-Clans, untergetaucht. Zu seinen Unterstützern zählten womöglich Unternehmer, Ärzte und Politiker.
Rom. Campobello di Mazara, ein Örtchen im Nordwesten Siziliens, hat nur um die 11.000 Einwohner. Einer davon war wohl über Jahre einer der meistgesuchten Verbrecher der Welt: Matteo Messina Denaro, 60 Jahre alt, Chef des Cosa-Nostra-Clans, verantwortlich für diverse Morde.
Vor einer Woche wurde Denaro in Palermo festgenommen, nach 30 Jahren auf der Flucht. Seitdem versuchen die Antimafia-Behörden herauszufinden, wie groß das Netz von Beschützern war – und ob sich Denaro gar die ganze Zeit über in seiner Heimat aufhielt. Drei Verstecke sind schon gefunden worden, alle in dem Dorf, anderthalb Autostunden von Palermo entfernt. Es ist schwer vorstellbar, dass die Menschen vor Ort nicht gemerkt haben, wer hier Unterschlupf gesucht hat.
„Wenn ihn nicht so viele gedeckt hätten aus Zuneigung, aus Freundschaft, aus Angst, wäre er schon viel früher geschnappt worden“, wird der Pfarrer von Campobello von italienischen Medien zitiert. Juwelen hat die Polizei gefunden, Rechnungen über 700 Euro in Luxusrestaurants, etliche Dokumente, Post-its mit Namen und Telefonnummern.
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