Fentanyl hat in den USA schon zu einer großen Zahl von Drogentoten geführt. 2024 könnte das Opioid sich auch bei uns verbreiten, warnen Experten. Droht Europa eine neue Drogenwelle?
Peking, Mexiko-Stadt, New York, Washington, Brüssel, Rom. „Die Welt brennt“, behauptet ein Wahlwerbespot von Donald Trump, der erneut US-Präsident werden will. Amtsinhaber Joe Biden habe „eine gigantische Bedrohung vor unserer Haustür entfesselt“ durch Masseneinwanderung und Drogenkartelle. Dazu flimmern Aufnahmen von Flüchtlingen und Obdachlosen-Zeltstädten über den Bildschirm.
Der tödliche Aufstieg von Fentanyl ist in den USA ein riesiges Wahlkampfthema. Denn die synthetische Droge, die vor allem über die mexikanische Grenze eingeschmuggelt wird, gilt als treibender Faktor für Verelendung in Großstädten wie San Francisco und auf dem Land. Fentanyl-Missbrauch, warnt die US-Regierung, ist die Todesursache Nummer eins für Menschen zwischen 18 und 49 Jahren. Alle sieben Minuten stirbt in den Vereinigen Staaten ein Mensch an einer Überdosis Fentanyl.
Für Europäer wirkt diese Epidemie weit weg – allein schon deshalb, weil die Zahl der Drogentoten insgesamt viel geringer ist als in den USA. Der Vergleich zeigt: In EU-Staaten sterben jährlich rund 6200 Menschen an Drogenmissbrauch, in den USA sind es mehr als 100.000.
Doch speziell Fentanyl, ein hochpotentes Opioid, das im Labor hergestellt wird und 50 Mal wirksamer ist als Heroin, könnte Europa als neuen Wachstumsmarkt erschließen. Behörden bereitet Sorge, mit welch rasantem Tempo sich Fentanyl binnen weniger Jahre in den amerikanischen Markt gedrängt hat. „Wir sehen Anzeichen, dass wir in eine ähnliche Situation wie die USA rutschen“, sagt Jan Op Gen Oorth, Sprecher von Europol, dem Handelsblatt.
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Co-Autoren: Martin Benninghoff, Klaus Ehringfeld, Sabine Gusbeth, Katharina Kort, Annett Meiritz, Carsten Volkery