Der hochprofitable Luxusautobauer wird seit zwei Jahren von einem Physiker geführt. Im Interview erklärt er, warum er wenig von KI hält – und wieso Ferrari an Verbrennern festhält.
Maranello. Hinter Benedetto Vignas Schreibtisch hängt eine gerahmte Abschiedsbotschaft seiner früheren Mitarbeiter: „From Micro to Macro“, zusammengesetzt aus Computerchips, dazu die Silhouette eines Rennwagens. Sein Leben lang hat der heutige Ferrari-Chef in der Chipbranche gearbeitet, die Autowelt war ihm fremd, als er 2021 nach Maranello kam. Dort verantwortet er nun eine Sportwagenlegende mit einem Jahresumsatz von mehr als fünf Milliarden Euro.
28 Jahre war der 54-Jährige beim italienisch-französischen Halbleiterhersteller STMicroelectronics. Vigna ist Physiker, hält selbst mehr als 200 Patente. Und auch bei Ferrari, wo die Marke im Mittelpunkt steht, ist er gern nah dran an der Technik: Unlängst ist er mit seinem Büro in das gläserne Produktentwicklungszentrum umgezogen. Dort empfängt er auch zum Interview, seinem ersten mit einem deutschen Medium.
Herr Vigna, Sie sind jetzt etwas mehr als zwei Jahre bei Ferrari …
Zwei Jahre, drei Monate und elf Tage.
Sie zählen noch die Tage?
Es liegt nicht daran, dass ich mich nicht wohlfühle. Ich zähle, weil die Zeit hier für mich so wichtig ist.
Wie würden Sie die bisher zusammenfassen?
Spannend, aufschlussreich, augenöffnend. Vor allem lehrreich.
Was hat Sie überrascht?
Wenn man von außen kommt, versteht man Ferrari durch die Formel 1, das Auto auf der Straße. Aber wenn man drin ist, begreift man diese emotionale Dimension der Marke. Die Verbindung zwischen den mehr als 5000 Mitarbeitern und dem Unternehmen ist einzigartig.
(…)
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