Schadenfreude über deutsche Schuldenkrise

Jahrelang haben deutsche Finanzminister ihren EU-Kollegen Sparsamkeit gepredigt, nun wurden sie selbst als Trickser entlarvt. Das Haushaltsdebakel löst Schadenfreude aus.

Brüssel, Rom, Paris, Madrid. Die Bundesregierung kämpft mit Haushaltsproblemen – und in Europa macht sich Schadenfreude breit. Der ehemalige griechische Energieminister Panagiotis Lafazanis machte sich diese Woche sogar den Spaß und erteilte der Bundesregierung Ratschläge – so wie einst Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in der griechischen Schuldenkrise.

In der „Bild“ empfahl Lafazanis der Ampelkoalition, den Unternehmen und Bürgern nun „Notsteuern“ aufzuerlegen. Alternativ könne sie auch öffentliche Vermögenswerte wie Inseln verkaufen, „um schnell große Summen aufzubringen“.

Sylt oder Helgoland verkaufen? Die vermutlich nicht ganz ernst gemeinten Ratschläge zeigen, wie sehr die Berliner Belehrungen aus Zeiten der Euro-Krise nachwirken. Unvergessen ist die damals in Deutschland populäre Empfehlung, die griechischen Inseln zu verkaufen, um den maroden Athener Haushalt zu sanieren. Auch die verhasste Troika der internationalen Aufseher, die alle Krisenländer kontrollierte, hat sich in Südeuropa tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt.

Und so konnte sich Lafazanis eine weitere Spitze nicht verkneifen: Wenn die Bundesregierung ihre Haushaltsprobleme nicht selbst in den Griff bekomme, müsse eben eine Troika her, stichelte er.

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Co-Autoren: Sandra Louven, Carsten Volkery, Gregor Waschsinski

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