Der Ex-Monopolist steht kurz vor dem Verkauf seiner Festnetzsparte. Das Unternehmen stimmte dem milliardenschweren Angebot gegen den Widerstand seines Hauptaktionärs zu.
Rom. Monatelang wurde um 114 Millionen Kilometer Telefonleitungen, 77.000 Antennen und 35.000 Server gerungen. Seit Sonntagabend ist klar: Als erster Telekommunikationsanbieter eines großen europäischen Landes steht Telecom Italia (TI) vor dem Verkauf seines Festnetzgeschäfts.
Am Wochenende hat der Verwaltungsrat des hochverschuldeten Ex-Monopolisten der milliardenschweren Offerte des US-Finanzinvestors KKR gegen den Widerstand des Hauptaktionärs Vivendi zugestimmt. Drei Tage lang hatte der Verwaltungsrat getagt, am Ende war die Entscheidung deutlich: Elf Teilnehmer stimmen für den Verkauf, nur drei dagegen. „Zwei Jahre harter Arbeit gipfeln in einer historischen Entscheidung: die Gründung zweier Unternehmen mit neuen Wachstumsperspektiven“, sagte TI-Chef Pietro Labriola.
An der Mailänder Börse stiegen die TI-Aktien zur Handelseröffnung am Montag um bis zu 5,4 Prozent. Im weiteren Verlauf drehten sie aber ins Minus. Das KKR-Gebot bewertet die neue Gesellschaft Netco, in der TI das inländische Festnetzgeschäft gebündelt hat, mit 18,8 Milliarden Euro. Im Rahmen des Deals will das italienische Finanzministerium für bis zu 2,2 Milliarden Euro eine 20-prozentige Minderheitsbeteiligung an Netco erwerben, um sich Kontrolle über dieses als strategisch wichtig betrachtete Geschäftsfeld zu sichern.
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