Silvio Berlusconi ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Viermal war der „Cavaliere“ Ministerpräsident, baute die Rechte in Rom auf und löste viele Skandale aus.
Rom. Lächelnd sitzt er am Esstisch, vor ihm Zeitung, Textmarker, Weinglas, Telefon. Einer seiner letzten persönlichen Twitter-Posts zeigt Silvio Berlusconi so, wie ihn die Italiener in Erinnerung behalten sollen: ein Lebemann, aber immer pflichtbewusst, immer am Strippenziehen. „Ich arbeite bereits wieder an den wichtigsten Themen dieser Tage, bereit und entschlossen, mich wie immer für das Land einzusetzen, das ich liebe“, schrieb er Ende März unter das Bild – und bedankte sich für die Genesungswünsche, die er zuletzt so zahlreich erhalten habe.
Damals kam der 86-Jährige gerade aus dem Krankenhaus zurück in seine Villa außerhalb Mailands. Im April verschlechterte sich sein Zustand aber dramatisch: Atemnot, Lungenentzündung, zwei Wochen Intensivstation. Erst nach 45 Tagen wurde Berlusconi entlassen.
Doch schon Ende vergangener Woche wurde er erneut eingeliefert – und hat das Krankenhaus nicht mehr lebend verlassen: Am Montagmorgen ist einer der größten und umstrittensten Politiker Italiens der vergangenen Jahrzehnte gestorben.
Der Sohn eines Bankers studierte in Mailand Jura, verdiente sich nebenbei sein erstes Geld als Staubsaugervertreter und Sänger in Klubs und auf Kreuzfahrtschiffen. In den Sechzigern gründete er seine ersten Unternehmen im Bausektor, 1972 stieg er mit einem kleinen Mailänder Lokalsender ins Fernsehgeschäft ein. In den Achtzigern wuchs seine TV-Gruppe Mediaset zum mächtigsten Privatsender heran.
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