In Italien wird neu gewählt. Die Märkte reagieren verunsichert, die Zinsaufschläge für Staatsanleihen sind deutlich angestiegen. Was bedeutet das für den Rest der Euro-Zone?
Rom. Es war purer Zufall, dass die Europäische Zentralbank ihre Leitzinserhöhung ausgerechnet an dem Tag verkündete, an dem ihr ehemaliger Chef Mario Draghi in Italien endgültig als Ministerpräsident scheiterte.
Doch die Gleichzeitigkeit der Ereignisse hat die Finanzmärkte zusätzlich verunsichert: Der Zinsabstand zwischen deutschen und italienischen Staatsanleihen, der sich im Sommer vor einem Jahr noch zwischen 100 und 120 Basispunkten eingependelt hatte, schnellte am Ende der vergangenen Woche auf 234 Punkte hoch. Der Spread gilt unter Wirtschaftswissenschaftlern als Fieberthermometer der italienischen Staatsfinanzen.
„Was am Donnerstag passiert ist, war eine wirklich negative Kombination für Italien“, sagte US-Ökonom Kenneth Rogoff der Zeitung „La Stampa“. Der Abgang eines respektierten und geschätzten Premiers, gepaart mit einer Zinserhöhung habe den Spread erhöht – „und wird vor allem die Schuldenentwicklung beeinflussen“.
Derzeit liegt Italiens Schuldenstand bei rund 150 Prozent der Wirtschaftsleistung. Corona hat die Verschuldung in Rekordhöhen getrieben, nur Griechenland steht in der Euro-Zone schlechter da.
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