Italiens Premier könnte weiter an der Regierungsspitze stehen, stellt aber klare Bedingungen. Die Märkte reagieren positiv – dabei steht die Abstimmung über die Vertrauensfrage noch aus.
Rom. Mit 18 Minuten Verspätung beginnt am Mittwoch die Rede, auf die ganz Italien tagelang gewartet hat: Mario Draghi erhebt sich von seinem Sitz im Senat – und hat erst mal Tonprobleme. Das Mikrofon übersteuert. „Irgendwas funktioniert hier nicht“, sagt Italiens Ministerpräsident.
So sinnbildlich die Ton-Panne für das politische Chaos der vergangenen Woche steht, so versöhnlich sind die Worte, die Draghi dann spricht: Er ist nach seinem angekündigten Rücktritt vom Donnerstag nun doch bereit, weiter an der Regierungsspitze zu stehen. Allerdings stellt er dafür klare Bedingungen.
Italien benötige eine Regierung, die effizient und schnell agieren kann, mit einem neuen Vertrauenspakt, der nicht nur Fassade sei. Draghi fordert von den sechs Parteien der Koalition einen Neuanfang. „Mit Mut, Altruismus und Glaubwürdigkeit“, erklärte er, umringt von seinen Ministern. Der Wunsch der Bürger und Verbände, dass die Regierung weitermache, sei in den vergangenen Tagen ohne Beispiel gewesen. „Das darf man nicht ignorieren.“
(…)
Seit März 2018 sind alle Handelsblatt-Artikel hinter einer harten Paywall. Um Zugriff auf den kompletten Text zu bekommen, brauchen Sie ein Handelsblatt-Abo. Lesen Sie hier weiter: https://www.handelsblatt.com/politik/international/regierungskrise-mario-draghi-will-weitermachen-aber-wie-stabil-ist-italiens-regierung/28533658.html