Krieg, Inflation, Corona: Die drittgrößte Volkswirtschaft der EU kann sich die Krise, die sie heraufbeschwört, nicht leisten. Mario Draghi sollte seinen Rücktritt widerrufen. Ein Kommentar
Die Italiener sind Regierungskrisen gewohnt. Sie gehören zum politischen Alltag dazu – nur wenige Ministerpräsidenten haben es bisher geschafft, eine ganze Legislatur durchzuhalten: Zuletzt gelang das Kunststück Silvio Berlusconi vor gut 20 Jahren. Doch wohl selten kriselte es in Rom so zur Unzeit wie gerade.
Die EU hat einen Krieg vor der Haustür, die Coronazahlen schnellen in Italien wieder nach oben. Der Konflikt mit Russland drückt zudem massiv auf die Wachstumserwartungen von Europas drittgrößter Volkswirtschaft. Das Land ist ähnlich wie Deutschland sehr abhängig von russischem Erdgas. Die Inflation ist rasant gestiegen, die Energiepreise belasten Unternehmen und Familien. Gleichzeitig wütet im Land eine der schlimmsten Dürreperioden mit Milliardenschäden in der Landwirtschaft.
Es ist eine derart heikle Phase mit Problemen auf allen Ebenen, in der sich Italien schon gar kein politisches Vakuum leisten kann.
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