Italiens Premier hat gemeinsame europäische Anleihen wieder ins Spiel gebracht. Sein Vorstoß kommt zur Unzeit: Draghi sollte sich auf die dringend benötigten Reformen im Land konzentrieren. Ein Kommentar
In der Freude über Amerikas Rückkehr zum alten Partner Europa ist eine Randnotiz des virtuellen EU-Gipfels fast untergegangen: Italiens Premier Mario Draghi hat eine Forderung auf den Tisch gelegt, die er schon als Chef der Europäischen Zentralbank postuliert hat – gemeinsame europäische Anleihen. Auch wenn das Wort „Euro-Bonds“ nicht in den offiziellen Gipfeldokumenten auftaucht: Sie sind genau das, was Draghi will.
Der 73-Jährige möchte, dass der Euro eine stärkere Rolle in der Welt spielt, erklärte er auf Handelsblatt-Nachfrage in seiner Pressekonferenz am Freitag. Aber bevor es Euro-Bonds gebe, müsste Europa sich auf einen einheitlichen Kapitalmarkt einigen, auf eine Banken- und Fiskalunion. „Man darf sich keine Illusionen machen: Die Reise dorthin ist lang und sehr schwer.“
Erst müssten alle Länder von der Nützlichkeit des Instruments überzeugt seien, von mehr ökonomischer Integration, von mehr Macht für die Eurogruppe. Vor allem brauche es eine politische Verpflichtung, damit „Europa in diese Richtung marschiert“.
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