Regierungen müssen schneller digital werden. Sozialpsychologe David Halpern erklärt, warum es dabei am besten ist, Anreize zu setzen.
Berlin. Mit gerade einmal sieben Leuten ging das „Behavioural Insights Team“ 2010 an den Start. Damals arbeiteten BIT-Chef David Halpern und seine Kollegen ausschließlich für die britische Regierung – der Premier hieß noch Tony Blair. Seitdem hat sich viel getan. Heute ist das Unternehmen teilprivatisiert, zählt rund 150 Mitarbeiter und berät Regierungen auf der ganzen Welt. Neben dem Headquarter in London hat die „Nudge Unit“, wie das Team gern genannt wird, auch Büros in Singapur und den USA.
Nudging (auf Deutsch: Anstupsen) gehört zum Forschungsgebiet der Verhaltensökonomie. Die Idee: Bürger sollen nicht mit schärferen Gesetzen oder Verboten sanktioniert, sondern durch kleine Stupser in die richtige Richtung gelenkt werden. Halpern, Jahrgang 1966, ehemaliger Cambridge-Dozent, gilt als Europas oberster Anstupser. Er hat das BIT gegründet, groß gemacht und ist weltweit als Berater im Einsatz.
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