Offiziell spricht Elizabeth II. auf ihrer Deutschlandreise nicht über die deutsch-britischen Probleme. Dennoch geht ihr Besuch weit über das Symbolische hinaus. Jede Geste, jedes Wort der Queen wird genau beobachtet.
London, Frankfurt, Berlin. Zwei Kaiser werden ihr im Frankfurter Römer über die Schulter schauen. Der Tisch, an dem die Queen am Donnerstag im Kaisersaal Platz nimmt, um sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen, steht unter den Bildnissen von Heinrich III. und Heinrich IV. In diesen Gemälden, im polierten Holz des Bodens und der gewölbten Kassettendecke spiegeln sich nicht nur Jahrhunderte europäischer Geschichte. Der Prunksaal im Frankfurter Rathaus ist auch der Ort, an dem die mittelalterlichen Herrscher des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation nach ihrer Wahl die Krönungsbankette abhielten.
Königin Elizabeth II. weiß das genau, sie hat sich ausdrücklich gewünscht, nach Frankfurt zu kommen. Bevor sie mit ihrem Mann Prinz Philipp den Römer betritt, besucht sie die Paulskirche. Dort wird sie die Goldene Bulle, die Urkunde, in dem das Wahlverfahren des mittelalterlichen Königtums festgeschrieben ist und die einer ersten europäischen Verfassung gleichkommt, sogar anfassen dürfen.
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Co-Autoren: Benjamin Wagener, Mathias Thibaut