Dass Mario Draghi nach der Präsidentenwahl weiterregieren kann, ist für das Land eine gute Nachricht. Denn der Premier hat noch viel zu tun – und dafür nicht mehr viel Zeit. Ein Kommentar
Rom. Fast eine Woche lang war Italien politisch lahmgelegt. Das Postengeschacher, die parteipolitischen Scharmützel, die leeren Wahlzettel, Namen von Fußballern aus Protest: das Schauspiel, das sich einem dieser Tage im Parlament bot, war des hohen Amts des Staatspräsidenten zeitweise unwürdig.
Trotzdem ist das Wahlergebnis, der Status quo, für Italien die bestmögliche Nachricht: Sergio Mattarella geht in die zweite Amtszeit – und Mario Draghi bleibt an der Spitze der Regierung.
Ein Szenario, das vor einer Woche die wenigsten für realistisch gehalten haben. Viele Beobachter sahen Draghi schon sicher im Präsidentenamt – und damit auch die Gefahr einer erneuten Regierungskrise, gar von Neuwahlen.
Diese politische Instabilität hätte sich das Land aber nicht erlauben können. Dafür steht zu viel auf dem Spiel: Noch immer befindet sich Italien inmitten der vierten Coronawelle. Die Industrie ächzt unter hohen Energiepreisen und braucht staatliche Unterstützung, um nicht den Aufschwung zu gefährden.
(…)
Seit März 2018 sind alle Handelsblatt-Artikel hinter einer harten Paywall. Um Zugriff auf den kompletten Text zu bekommen, brauchen Sie ein Handelsblatt-Abo. Lesen Sie hier weiter: https://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/kommentar-status-quo-an-der-staatsspitze-die-bestmoegliche-loesung-fuer-italien/28021968.html