Mit Berlusconi hat ein Polit-Urgestein gerade seine Kandidatur für Italiens Präsidentenamt zurückgezogen. Warum die Wahl das Land zurückwerfen könnte. Ein Kommentar
Während ganz Europa Richtung Ukraine schaut, steht im Herzen des Kontinents eine Schicksalswahl an: Ab Montag wählt Italien einen neuen Staatspräsidenten. In normalen Zeiten wäre das eher weniger bedeutsam, geht es doch nur um ein repräsentatives Amt. Doch dieses Mal hängt daran die Stabilität des gesamten Landes – und damit auch der Euro-Zone.
Denn als Favorit für das höchste Staatsamt gilt ausgerechnet jener Mann, der Italien innerhalb eines Jahres vom Euro-Wackelkandidaten zum stabilen Partner gemacht hat, zum Vorzeigeland beim Impfen, zum Wachstumsmotor der EU, dem die Märkte wieder vertrauen: Premier Mario Draghi. Wechselt Draghi aber ins Präsidentenamt, könnte im Gerangel um den frei werdenden Premierposten die derzeit regierende „Koalition der nationalen Einheit“ zerbrechen.
Im schlimmsten Fall drohen der achtgrößten Volkswirtschaft der Welt dann vorgezogene Neuwahlen, bei denen rechte Populisten an die Macht kommen könnten. Die gerade erst wiedergewonnene Stabilität, das Ansehen im Ausland – sie wären futsch.
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