Der Italiener starb eine Woche vor Ende seiner Amtszeit. Um seine Nachfolge ist indes längst ein Machtkampf entbrannt.
Brüssel, Rom. In den vergangenen Monaten hatten seine Mitarbeiter immer wieder Mitteilungen über krankheitsbedingte Fehltage und Krankenhausaufenthalte des EU-Parlamentspräsidenten David Sassoli verschicken müssen. So auch am Montag: Er befinde sich bereits seit dem 26. Dezember im Krankenhaus „wegen einer schweren Komplikation aufgrund einer Funktionsstörung des Immunsystems“, meldete sein Büro. Deswegen seien alle seine Termine abgesagt worden. In der Nacht darauf starb Sassoli in seinem Heimatland Italien. Er wurde 65 Jahre alt.
Sassoli hatte das Amt des Parlamentspräsidenten seit Sommer 2019 ausgeübt. Zu Beginn der Coronakrise zeigte er sofort entschiedenes Handeln: Die ersten Fälle in Belgien traten auf, und kurze Zeit später schickte er das Parlament ins Homeoffice, während andere führende Politiker noch zögerten. In Brüssel wird nun getrauert.
„Ich bin zutiefst traurig über den schrecklichen Verlust eines großartigen Europäers und stolzen Italieners“, twitterte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstagmorgen. „David Sassoli war ein mitfühlender Journalist, ein hervorragender Präsident des Europäischen Parlaments und vor allem ein lieber Freund.“ Ihr Vizepräsident Frans Timmermans, wie Sassoli Sozialdemokrat, schrieb: „Seine Herzlichkeit war eine Inspiration für alle, die ihn kannten.“
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Co-Autorin: Eva Fischer