Der Ex-Premier treibt Italien in eine Regierungskrise. Bei möglichen Neuwahlen könnte sich ein Bündnis aus Europaskeptikern und Postfaschisten formen. Ein Kommentar
Rom. Matteo Renzi muss bei Twitter gerade sehr viel Häme ertragen. Unter dem Hashtag #Renzivergogna (auf Deutsch: Renzi Schande) wird der 46-Jährige wahlweise als Randalierer im US-Kapitol gezeigt oder als Baby mit Bauklötzen – die nicht von der Marke Lego stammen, sondern von „L’ego“ – Italienisch für „das Ego“.
Das hört sich zunächst nach Polemik an. Fakt ist aber: Der ehemalige Premierminister hat Italiens Regierung ins Chaos gestürzt. Und das inmitten einer Pandemie, die kein Land in Europa stärker getroffen hat als Italien mit seinen mehr als 80.000 Todesopfern. Seit Wochen dominiert Renzi die Schlagzeilen mit Drohungen, Ultimaten, persönlichen Attacken auf seinen Nach-Nachfolger Giuseppe Conte. Noch immer ist schleierhaft, was der Anführer der Zwergpartei Italia Viva eigentlich will.
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