Wenn der Kitaplatz mehr als 1300 Euro pro Monat kosten soll

Die Kitaplatz-Vergabe verläuft chaotisch: Für viele Plätze stehen Hunderte Eltern auf Wartelisten, andere bekommen horrend teure Angebote. Besonders absurd ist es in München, erlebt unser Autor.

München. Dass Deutschland bei der Kinderbetreuung ein ungerechter Gebührendschungel ist, war mir bewusst: Unser größerer Sohn, heute knapp neun Jahre alt, ging früher in Düsseldorf in die Kita. Ab dem dritten Lebensjahr war der Platz kostenlos. Bekannte, die nur ein paar Kilometer weiter außerhalb der Stadt wohnten, zahlten mehr als 500 Euro für ihren Platz.

München, seit Kurzem unsere neue Heimat, ist aber noch einmal eine ganz andere Dimension. Vor allem seit diesem September: Weil ein privater Kitabetreiber erfolgreich gegen die bisherige Förderpraxis der Stadt geklagt hat, brauchte München ein neues Fördermodell bei den Kitagebühren. Laut Aussagen der Stadt sollen 90 Prozent der Eltern von dem neuen Modell profitieren.

Bei 78.600 Betreuungsplätzen in Krippen und Kindergärten in der Stadt sind aber auch mindestens 7860 Menschen betroffen, für die sich die Situation finanziell zum Teil um monatlich mehr als 1000 Euro verschlimmert hat. Familien wie unsere mit zwei berufstätigen Eltern und zwei Jungs.

Für uns beginnt das Kitachaos kurz vor Weihnachten 2023, zu dem Zeitpunkt leben wir noch in Rom. Wir brauchen den Platz ab September 2024, nun suchen wir im städtischen „Kitafinder“. Dass wir nur fünf Einrichtungen rauspicken, ist offenbar ein großer Fehler: Denn im Platzvergabesystem der Stadt kann sich jeder auf unzählige Kitas bewerben. Und das wird von den meisten Eltern auch fleißig gemacht. 30 oder 40 Bewerbungen pro Kind – keine Seltenheit.

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