2023 verkündete Italiens rechte Regierungschefin den Ausstieg aus Chinas Infrastrukturprojekt. Nun startet sie eine Charmeoffensive in Richtung Peking – vor allem aus einem Grund.
Rom. Die Bilder aus Venedig sind an Symbolkraft kaum mehr zu überbieten: Italiens Außenminister Antonio Tajani empfängt seinen Gast aus China direkt am Canale Grande, dem größten Kanal in der Lagunenstadt, im Hintergrund schippern hölzerne Jachten vorbei. Handelsminister Wang Wentao ist zum 700. Todestag von Marco Polo gekommen, den sie hier in Venedig groß feiern.
Polo entstammt einer alten Handelsfamilie, wurde für seine Reiseberichte aus China weltberühmt. Der Kaufmann war „ein Vorreiter der mit Tourismus und Wissen verbundenen Diplomatie“, erklärt Tajani, er sei ein Protagonist des „Dialogs zwischen Italien und China“ gewesen. Der historische Bezug soll zeigen: China und Italien haben eine lange gemeinsame Geschichte.
Es ist eine Geschichte, mit der sich gut eine diplomatische Kehrtwende anmoderieren lässt. Vor Kurzem war das chinesisch-italienische Verhältnis an einem Tiefpunkt angelangt, nun soll eine neue Ära der wirtschaftlichen Zusammenarbeit beginnen.
Dabei hatte die rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni noch Ende vergangenen Jahres den Austritt aus der Seidenstraßen-Initiative (BRI) verkündet.
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