Deutschland und Italien rücken auf vielen Ebenen noch näher zusammen. Dabei kommen beide Regierungen aus den unterschiedlichsten Lagern – und haben immer noch einen offenen Streitpunkt.
Rom. Olaf Scholz und Giorgia Meloni demonstrieren große Einigkeit – auch räumlich: Als die italienische Ministerpräsidentin am Mittwochmittag im Bundeskanzleramt eintrifft, nehmen die beiden gemeinsam an der Videoschalte der G20-Staaten teil. Während Russlands Präsident Wladimir Putin über die Bildschirme flimmert, sitzen die Regierungschefs an einem Tisch, hinter sich die Flaggen Italiens, Deutschlands und der EU.
Auch in konkreten Politikfeldern soll sich die Zusammenarbeit beider Länder noch verstärken: Meloni und Scholz unterzeichneten dafür einen rund 20 Seiten langen „Aktionsplan“, der schon unter Melonis Vorgänger Mario Draghi initiiert wurde. Unter anderem wollen Rom und Berlin bei Technologie, Wettbewerb, Energie und Klimaschutz stärker als bislang kooperieren. Konkret nannte Scholz etwa den Bau einer neuen Pipeline über die Alpen, die grünen Wasserstoff von Afrika über Italien bis nach Süddeutschland transportieren soll. Über das Projekt hatte das Handelsblatt schon im März berichtet.
Weitere Schlüsselfelder sind etwa die Weltraumwirtschaft, KI-Systeme oder das europäische Cloud-Projekt Gaia-X. Auch im Bereich Rüstung soll sich die Kooperation verstärken: Als potenzieller Bereich der Zusammenarbeit wird das geplante Hauptbodenkampfsystem (MGCS) genannt, das wegen Differenzen zwischen der deutschen und der französischen Rüstungsindustrie nicht vorankommt – und dem nun auch Italien beitreten könnte.
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