Weniger Arbeitstage bei gleichem Gehalt: Mehrere EU-Länder testen die Viertagewoche

In Südeuropa laufen mehrere Projekte zur Arbeitszeitverkürzung an, in Finnland ist sie Wahlkampfthema. Deutschland steht bei dem Thema dagegen auf der Bremse.

Rom, Madrid, Stockholm, Berlin. Die Deutschen möchten weniger arbeiten. Zumindest sagen sie das in Befragungen. 76 Prozent würden laut einer Umfrage von Yougov und der Versicherung HDI eine Viertagewoche in ihrem Unternehmen begrüßen. Doch ernsthafte politische Initiativen gibt es dazu in Deutschland nicht.

Anderswo gewinnt die Idee dagegen Befürworter: Dieses Jahr starten Pilotprojekte in Spanien und Portugal, in Finnland versprechen die regierenden Sozialisten im Wahlkampf einen großen Pilotversuch, falls sie wiedergewählt werden. Und in Italien bietet die größte Bank des Landes allen Beschäftigten die Wahl zwischen einer Vier- und einer Fünftagewoche.

„Die meisten Studien zeigen, dass die Produktivität steigt und die Fehlzeiten der Mitarbeiter sinken, weil sie mehr Zeit zur Erholung haben“, sagt Jesús Lahera Forteza, Professor für Arbeitsrecht an der Universität Complutense in Madrid. Zudem stiegen Zufriedenheit und Engagement. Bei der bislang größten Studie in Großbritannien wollte die Mehrzahl der 61 teilnehmenden Unternehmen nach dem Test an der Viertagewoche festhalten.

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Co-Autoren: Sandra Louven, Helmut Steuer, Frank Specht

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