Stürzt die Zinswende die Welt in eine neue Finanzkrise?

Steigende Zinsen lassen Banken kollabieren, Staatshaushalte leiden, Immobilienmärkte einbrechen – und die Notenbanken sind gefangen zwischen Inflations- und Krisenbekämpfung.

Düsseldorf, Frankfurt, Berlin, New York, Rom. Vielleicht soll schon ihr Anzug an diesem Tag signalisieren, dass die Zeichen an den Finanzmärkten auf Alarm stehen und dass sie das verstanden hat. Jedenfalls hat Christine Lagarde, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), an diesem Donnerstag ein außerordentlich auffälliges Alarmrot als Farbe ihrer Kleidung gewählt, als sie in Frankfurt vor die Medien tritt.

Da steht sie nun – und kann nicht anders: Eigentlich müsste sie, allein um die nervösen Märkte zu beruhigen, mit weiteren Zinserhöhungen zögern. So wie sie es im vergangenen Jahr lange getan hatte, als die Inflation längst bedrohlicher war, als die Chefin der Zentralbank es wahrhaben wollte. Doch nun, da Europas mächtigste Zentralbankerin wegen der tiefen Verunsicherung an den Märkten und des Vertrauensverlusts gegenüber den Banken allen Grund zum Zögern hätte, muss sie handeln, wie sie es bereits im Januar angekündigt hatte: Die EZB erhöhte am Donnerstag den Zinssatz ein weiteres Mal um 50 Basispunkte auf jetzt 3,5 Prozent.

Normalität gilt es in einer Zeit zu simulieren, in der nichts mehr normal ist. Denn alles andere hätte die Finanzmärkte und – akteure noch mehr irritiert. Hätte Spekulationen aufkommen lassen, ob die EZB womöglich mehr über den kritischen Zustand der Banken weiß, als in den Märkten bereits eingepreist ist.

(…)

Seit März 2018 sind alle Handelsblatt-Artikel hinter einer harten Paywall. Um Zugriff auf den kompletten Text zu bekommen, brauchen Sie ein Handelsblatt-Abo. Lesen Sie hier weiter: https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/bankenkrise-stuerzt-die-zinswende-die-welt-in-eine-neue-finanzkrise-/29039308.html

Co-Autoren: Jens Münchrath, Martin Greive, Jakob Blume, Elisabeth Atzler, Andrea Cünnen, Astrid Dörner, Jan Hildebrand, Felix Holtermann, Andreas Kröner, Katharina Kort, Jan Mallien, Yasmin Osman, Sven Prange, Stephan Scheuer, Nadine Schimroszik, Julian Trauthig, Frank Wiebe

Dieser Beitrag wurde unter Finanzen, Handelsblatt abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.