Kraftwerke werden hochgefahren, Maschinen reaktiviert, Arbeiter angeworben: Das Motto „raus aus der klimaschädlichen Kohle“ verkehrt sich gerade rasant ins Gegenteil.
Athen, Paris, Madrid, Rom. Ab diesem Donnerstag gilt der Stopp: EU-Staaten dürfen keine Kohle mehr aus Russland importieren. Um Mitternacht endet die Übergangsperiode für das Kohle-Embargo gegen Russland, das die EU-Staaten als Teil des fünften Sanktionspakets im April beschlossen haben. Die Sanktion ist ein weiterer Ansporn für Europa, die eigene Kohleindustrie zu reaktivieren. Vor allem die Gaslücke jedoch ist es, die die Debatte um eine Renaissance des fossilen Brennstoffs befeuert.
Nach dem Überfall auf die Ukraine reduzierte der russische Staatskonzern Gazprom seine Gaslieferungen nach Europa. Seitdem haben die Staaten der EU ein Problem: Erdgas ist in vielen industriellen Prozessen unersetzbar und gilt deshalb in der gegenwärtigen Krise als zu wertvoll, um es für die Stromerzeugung zu verbrennen. Kurzfristig lässt sich Gas bei der Stromerzeugung am einfachsten durch Braun- und Steinkohle austauschen.
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Co-Autoren: Gerd Höhler, Tanja Kuchenbecker, Sandra Louven