Neuer Ärger für Deutschlands wertvollstes Fintech N26: Italiens Finanzaufsicht verhängt Neukundenstopp

Nach Deutschland nehmen auch die Aufseher in Italien die Neobank ins Visier. Das Start-up will die Probleme lösen. Doch manche Investoren zeigen sich alarmiert.

Frankfurt, Düsseldorf, Rom. Es waren offene Worte. „Wir haben verstanden, dass wir einiges zu tun haben“, sagte N26-Finanzchef Jan Kemper Ende Dezember zu den verhängten Auflagen der deutschen Finanzaufsicht. Doch seit dieser Woche ist klar, dass das Fintech nicht nur im Heimatland ins Visier der Kontrolleure geraten ist.

Die italienische Finanzaufsicht hat der Berliner Neobank am Montag bis auf Weiteres untersagt, neue Kunden aufzunehmen, wie N26 erklärte. Auf Handelsblatt-Anfrage bestätigte die italienische Notenbank am Dienstagabend in einer Mitteilung, dass sie es der „italienischen Niederlassung der N26 Bank“ untersagt habe, Geschäfte mit neuen Kunden zu tätigen. Auch das „Anbieten neuer Produkte und Dienstleistungen für bestehende Kunden“, zum Beispiel Kryptoassets, seien demnach verboten.

Laut der Banca d‘Italia wurden diese Maßnahmen nach einer Vor-Ort-Inspektion ergriffen, die zwischen dem 25. Oktober und 17. Dezember 2021 durchgeführt wurde. Dabei habe man „erhebliche Mängel in Bezug auf die Rechtsvorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche festgestellt“.

N26 habe bereits eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Mängel zu beheben, hieß es weiter aus Rom. Die Notenbank beabsichtige zu überprüfen, ob alle „festgestellten Anomalien“ behoben wurden. Dann könnten auch die derzeit geltenden Verbote wieder überarbeitet werden.

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Co-Autoren: Dennis Schwarz, Andreas Kröner, Susanne Schier, Yasmin Osman, Larissa Holzki

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