„Europäische Solidarität in Gefahr“ – Sorge vor deutschem Energie-Alleingang

EU-Partner sehen Deutschlands Werben um zusätzliche Gaslieferungen kritisch. Sie fordern eine enger abgestimmte Vorgehensweise.

Berlin, Brüssel, Paris, Rom. Deutschland erregt mit seinem offensiven weltweiten Werben um zusätzliche Gaslieferungen den Argwohn der europäischen Partner. „Wenn die Deutschen einen Alleingang starten, setzt das die europäische Solidarität aufs Spiel“, kritisierte ein hochrangiger Vertreter eines Mitgliedstaates.

Ein anderer Diplomat betonte: „Es macht wenig Sinn, wenn die vom Gas abhängigen EU-Staaten untereinander auf dem Weltmarkt um die wenigen verfügbaren Chargen kämpfen und so die Preise noch höher treiben.“ Vernünftiger wäre es, auf einen „Gaseinkauf mit geballter EU-Nachfragemacht“ zu setzen.

Auslöser für die Kritik sind die Besuche von Wirtschaftsminister Robert Habeck in Katar, Norwegen und den USA, wo er jeweils über zusätzliche Gaslieferungen verhandelte. Auf dem EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag wollen die Staats- und Regierungschefs über das Thema beraten.

In einem Entwurf der Schlusserklärung, der dem Handelsblatt vorliegt, betonen sie, dass die Mitgliedstaaten und die EU-Kommission künftig eng zusammenarbeiten wollen, um zu einem gemeinsamen Einkauf von Erdgas, verflüssigtem Erdgas (LNG) und Wasserstoff zu kommen.

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Co-Autoren: Moritz Koch, Gregor Waschinski, Klaus Stratmann, Christoph Herwartz

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