Europa vergreist so schnell wie kein anderer Kontinent. Weil das die Wirtschaft und Sozialsysteme bedroht, suchen die Länder hektisch nach Wegen aus der Krise. Davon könnte auch Deutschland lernen.
Athen, Madrid, Rom, Helsinki. Die biblische Gestalt Methusalem lebte angeblich 969 Jahre. Im übertragenen Sinne ist die europäische Staatengemeinschaft ein Methusalem – sie ist buchstäblich eine „alte Welt“. Seit Jahrzehnten sinken die Geburtenraten, schrumpfen die Bevölkerungen. Heute liegt der Altersdurchschnitt der EU-Bürger bei 44 Jahren, in Südamerika und Asien bei knapp über 30.
Der Kontinent mit der ältesten Bevölkerung der Welt sieht sich wie keine andere Weltregion mit einem Missverhältnis konfrontiert: Immer weniger erwerbstätige Menschen stehen immer mehr Rentnern gegenüber.
Beispiel Deutschland: Nach einer Projektion des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sinkt das Erwerbspersonenpotenzial hierzulande zwischen 2020 und 2035 aus demografischen Gründen vorrausichtlich um, 7,2 Millionen Arbeitskräfte.
Folge der Alterung in Deutschland wie in vielen anderen Ländern Europas: Die Staatskassen geraten unter Druck, den Rentensystemen droht der Kollaps. Und der Befund lässt sich fortschreiben: War 2019 ein Fünftel der Europäer älter als 65 Jahre, werden es 2070 schon 30 Prozent sein. Bislang gibt es pro Rentner drei Erwerbstätige, 2070 aber werden es weniger als zwei sein.
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Co-Autoren: Gerd Höhler, Sandra Louven, Helmut Steuer