Frankreich und Italien könnten der EU in der Post-Merkel-Ära ihren Stempel aufdrücken – und eine Reform der Schuldenregeln vorantreiben. Damit wird das Duo für Berlin zur Herausforderung.
Paris, Rom. Mario Draghi durfte sich zu seinem 74. Geburtstag über mitternächtliche Glückwünsche seines politischen Freunds aus dem Nachbarland freuen: Italiens Ministerpräsident feierte Anfang September zusammen mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron in sein neues Lebensjahr hinein. Ein Fotograf hielt die Szenen im Edelrestaurant „Petit Nice“ im südfranzösischen Marseille fest: Macron und Draghi, lächelnd, dahinter im Dunkeln das Mittelmeer.
Das Bild hat Symbolkraft: zwei starke Regierungschefs im südlichen Europa – mit großen Ambitionen auch jenseits der Grenzen. Hinzu kommt: Nach fast 16 Jahren als Kanzlerin hinterlässt Angela Merkel in Europa ein Vakuum, das ihr designierter Nachfolger Olaf Scholz (SPD) erst noch füllen muss.
Auch dieser Tage setzen „Dracron“, wie das Duo inzwischen genannt wird, wichtige Akzente. Macron macht sich an diesem Donnerstag auf nach Rom. Nach Angaben aus dem Élysée-Palast dient die zweitägige Reise dazu, die am 1. Januar 2022 beginnende französische EU-Ratspräsidentschaft vorzubereiten. Höhepunkt des Besuchs ist die Unterzeichnung eines bilateralen Vertrags am Freitag, mit dem Italien und Frankreich ihre Kooperation in einer Reihe von Politikfeldern zementieren wollen.
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Co-Autor: Gregor Waschinski