In der Pandemie haben vor allem Frauen und junge Menschen ihren Job verloren. Premier Mario Draghi will den Arbeitsmarkt mit EU-Geldern reformieren. Kann das gelingen?
Catania. Das vergangene Jahr war für Antonino kein gutes. Wenige Touristen kamen nach Sizilien – und weniger Fahrgäste buchten Taxifahrten bei dem Enddreißiger aus Palermo. Seine Familie brachte er so nur schwer durch die Corona-Zeit. Dabei hatte auch seine Frau Arbeit: halbtags im Büro, zumindest auf dem Papier. In Wirklichkeit war es ein Vollzeitjob. „Viele Arbeitgeber machen das hier gerade so“, sagt Antonino. Lehne man ab, bekäme eben jemand anderes den Zuschlag.
Antoninos Familie ist kein Einzelfall, vor allem im Süden des Landes. Die Pandemie hat Italiens ohnehin schwachen Arbeitsmarkt noch einmal brutal zurückgeworfen. Im Frühjahr vergangenen Jahres erließ die Regierung zwar einen branchenübergreifenden Entlassungsstopp, der spätestens im Herbst auslaufen soll. Trotzdem ist die Arbeitslosigkeit gestiegen: Italien verlor zwischen Februar 2020 und Februar 2021 fast eine Million Arbeitsplätze.
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