EU-Ermittler finden 29 Millionen Astra-Zeneca-Impfdosen in Italien

Seit Wochen beschäftigen die Lieferprobleme des Impfstoffherstellers die Europäische Union. Nun sind 29 Millionen Dosen in einem italienischen Lager aufgetaucht.

Brüssel, London, Rom. Die Meldung erinnert an einen Bericht über eine Drogenrazzia. Doch sie ist spektakulärer als jeder Rauschgiftfund und politisch viel brisanter: Italienische Inspektoren sind in einem Abfüllwerk in der Nähe von Rom auf 29 Millionen Impfdosen von Astra-Zeneca gestoßen.

EU-Kommissar Thierry Breton, Leiter der EU-Taskforce Impfstoffe, hatte die Ermittler auf die Spur gesetzt. Die Entdeckung hat das Potenzial, den Wirtschaftskrieg um Impfstoffe drastisch zu verschärfen. Der Verdacht in Brüssel: Astra-Zeneca habe die Impfdosen verheimlichen und an Großbritannien liefern wollen – obwohl auch die EU-Staaten Anspruch auf das Vakzin hätten. In London wurden die Berichte zurückgewiesen. Man erwarte keine Lieferung aus Italien, hieß es in Regierungskreisen.

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Co-Autoren: Moritz Koch, Siegfried Hofmann, Hans-Peter Siebenhaar, Carsten Volkery

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