Der ehemalige Notenbanker soll eine neue Regierung bilden. In Brüssel und Rom ist der 73-Jährige bestens vernetzt. Doch der Führungsstil des Eurokrisen-Managers ist umstritten.
Frankfurt, Rom, Brüssel. Als Mario Draghi mit seiner Frau aus dem Wahlbüro kommt, ist eine Kamera live dabei. Es ist März 2018, Italiens letzte Parlamentswahl: Eine Journalistin löchert Draghi, ob er bereit wäre, in die Regierung zu gehen. Er antwortet nicht, steigt ins Auto. Dafür spricht seine Frau: „Er wird in keine Regierung gehen“, sagt Serena Draghi im Vorbeigehen. „Er ist kein Politiker.“ „Dai, stai zitta“, hört man Draghi laut aus dem Wagen rufen – komm schon, halt den Mund.
Als hätte Draghi damals schon geahnt, dass ihn der italienische Staat doch noch einmal brauchen könnte. Nun soll der 73-Jährige das Land aus der Regierungskrise führen. Staatspräsident Sergio Mattarella hat dem früheren Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) an diesem Mittwoch das Mandat zur Bildung einer Regierung erteilt.
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Co-Autor: Jan Mallien