Premier Giuseppe Conte steht vor einer Zitterpartie. Noch heute könnte sich eine Partei aus der Regierung verabschieden – und Italien in eine politische Krise stürzen.
Rom. Neuwahlen will in Italien gerade niemand, nicht einmal die Opposition. Ein Urnengang, während im Land die größte Impfkampagne der Geschichte läuft, man dringend auf die Hilfs-Milliarden aus Brüssel wartet und die Pandemie zuletzt wieder mehr als 600 Tote an einem Tag forderte, ist kaum vermittelbar. Wer aus Angst vor Corona-Neuinfektionen Reisen in andere Regionen verbietet und seine Bürger über Weihnachten in der eigenen Wohnung einsperrt, kann nicht lange Schlangen vor Wahllokalen zulassen.
Doch genau das könnte in Italien bald passieren: Nach monatelangen Drohgebärden wird es immer wahrscheinlicher, dass an diesem Mittwoch eine der fünf Regierungsparteien die Mitte-Links-Koalition verlässt – und Italiens Premier Guiseppe Conte damit vor einer Zitterpartie um die Mehrheit steht. Am späten Dienstagabend hatte sich das Kabinett getroffen, um über den EU-Wiederaufbaufonds abzustimmen. Italiens Plan, wie die 209 Milliarden Euro aus Brüssel ausgegeben werden sollen, war monatelang ein Streitpunkt der Koalition.
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