Cadore. Vorsichtig fährt Kilian Wagner mit den Fingern über die bunten Kunststoffplatten. Der schmale Raum ist voll mit Regalen, darin stapelt sich der Stoff, aus dem Wagners Designerbrillen entstehen: Baumwollacetat. Hier, in einem Familienbetrieb in den Dolomiten, in der Tallandschaft Cadore, lässt Viu einen Großteil seiner Gestelle produzieren. Sie werden aus der Acetat-Platte gefräst, rotieren eine Woche in großen Holztrommeln, um die Kanten abzuglätten, und werden danach einzeln geschliffen – per Hand.
80 Arbeitsschritte dauert es bis zur fertigen Viu-Brille, Wagner kann jeden einzelnen erklären. Lässig läuft der 35-Jährige, der auch gut als Model fürs eigene Label durchgehen könnte, durch die Manufaktur, das Hemd aus der Hose, zwei Hemdknöpfe offen. Das Verhältnis hier ist familiär, Küsschen links, Küsschen rechts, typisch Italien. Als mal eine Bestellung reklamiert wurde, weil sich die Gestelle verzogen hatten, fuhr der Manufakturchef mit dem Auto nach Zürich, um alles nachzubessern.
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