Marc Jongen, der einst bei Sloterdijk promovierte, gilt als Chefideologe der AfD. Seinetwegen rückte Vizekanzler Gabriel den Philosophen in die Nähe der Rechtspopulisten. Was treibt ihn an?
Parteiphilosoph, AfD-Vordenker, Chefideologe – die Begriffe, mit denen Marc Jongen wahlweise betitelt wird, hört er selbst nicht so gern. „Ich sehe mich als intellektuellen Vertreter meiner Partei“, erklärt er im Gespräch.
Doch damit redet er seine Rolle in der „Alternative für Deutschland“ zu klein. Jongen, Jahrgang 1968, sitzt zwar in keinem Parlament, ist aber als Mitglied der Programmkommission für die Leitplanken der Bundespartei mitverantwortlich. In Baden-Württemberg ist er zudem stellvertretender Sprecher der AfD – und schielt auf ein Bundestagsmandat für 2017.
Noch ist Politik offiziell nur sein Nebenberuf: Jongen ist seit 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Karlsruher Hochschule für Gestaltung. Er arbeitet in der Verwaltung und lehrt Philosophie. Sein Seminar vergangenes Semester: „Klassiker der Ästhetik“. Viele Jahre war Jongen auch Assistent des ehemaligen Uni-Rektors: Peter Sloterdijk. Er promovierte bei seinem wissenschaftlichen Vorbild und hielt Dutzende Lehrveranstaltungen mit seinem Doktorvater. Bis 2013 – da trat Jongen in die AfD ein.
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